Tuesday, June 14, 2016


Partnerschaft: Jugendliche der Friedrich-Fröbel-Schule zu Besuch im litauischen Kaunas / Von Gastfreundschaft beeindruckt

Einen solchen Empfang nicht erwartet


Viernheim. "Einen solch tollen Empfang hatten wir nicht erwartet", entfuhr es Niklas Gerstner. "Das war wirklich super", unterstützten ihn seine sieben Mitschüler der Friedrich-Fröbel-Schule Viernheim, während die letzten Töne zu einer Tanzaufführung verklangen. Litauische Schüler der Garliavos-Januciu-Schule hatten die Viernheimer Jugendlichen mit einer temperamentvollen Tanzvorführung begrüßt. Die Müdigkeit der Reise war wie wegblasen. Die Viernheimer Schüler waren zum Gegenbesuch zu ihrer Partnerschule Garliavos Jonuciu Gimnazija in Kaunas nach Litauen gereist.

Nach dem Mittagsessen in der Mensa, einem Rundgang durch Schule, folgte die nächste Überraschung. In der Galerie der Schule waren die Fotografien ausgestellt, die sie gemeinsam mit ihren litauischen Partnerschülerinnen im Viernheimer Fotozentrum der Friedrich-Fröbel-Schule und in Weinheim aufgenommen hatten. Geleitet hatte das Fotoprojekt, die Leiterin des Fotozentrums, Tanja Eickmeier. Adam Zientek, Leiter und Organisator des Austauschs zwischen Viernheim und Kaunas, ließ es sich nicht nehmen die ersten Bilder vorzustellen und das gemeinsame Fotoprojekt konzeptionell zu erläutern. Anschließend hob Lehrerin Rima Cepuliene, Organisatorin des Projekts von litauischer Seite, das Verbindende gemeinsamen künstlerischen Gestaltens hervor.

Eng und freundschaftlich

Jetzt konnten die litauischen Gymnasiastinnen und die Viernheimer Schüler abwechselnd ihre ausgewählten Fotografien erläutern. Sie erklärten, was sie sich dabei gedacht, wie sie ihre Motive gewählt, wie sie mit ihren jeweiligen Partner kommuniziert hatten. Dabei wurde deutlich, wie eng, freundschaftlich und herzlich inzwischen die einzelnen Partnerschaften geworden sind.

"So haben wir uns die Begegnungen der jungen Menschen erhofft", betonte Silke Seitz für die Schulleitung der Friedrich-Fröbel-Schule. "Für mich ist dieser Austausch die erfolgreiche Umsetzung des Unesco-Gedankens unserer Schule", begeisterte sich Bianca Klotzbach, Unesco-Beauftragte der Friedrich-Fröbel- Schule und Leiterin der Unesco-AG.

Hatten die die litauischen Schülerinnen sich im vergangenen Winter in Viernheim eine Woche mit Fotografie befasst, so konnten sich die Viernheimer Jugendlichen im Gegenzug in der Kreidemalerei versuchen. Dabei waren sie überrascht, welchen Spaß ihnen der Workshop machte, zumal ja die angefertigten Werke gegenseitig und gemeinsam vorgestellt wurden. Des Weiteren wurden ihre Fotografien genutzt, sie in anspruchsvolle Gemälde zu verwandeln. Ganz besonders beeindruckten die Viernheimer Teilnehmer das schmackhafte Essen und die Ausflüge. Diese führten sie durch die Stadt Kaunas und ihre Sehenswürdigkeiten, durch litauisches Parks und Wälder. Höhepunkt war der Besuch der Kurischen Nehrung an der Ostsee mit ihren Dünen und leeren Stränden. Schnell war diese Woche verflogen, es hieß Abschied zu nehmen. Traurig, wehmütig und glücklich zugleich traten die Viernheimer ihre Heimreise an. Es blieb ihnen der Trost, dass ihre gemeinsam geschaffenen Bilder am 30. September in einer großen Ausstellung im Fotozentrum gezeigt werden.

© Südhessen Morgen, Freitag, 20.05.2016

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